Zweistündiger Umzug führt durch Sulgen

Schramberg-Sulgen – Einen in jeder Hinsicht sehenswerten Umzug mit Hästrägern, Fußgruppen und Mottowagen haben am gestrigen Sonntag unzählige Besucher gesehen.

Das knapp zweistündige närrische Spektakel erinnerte an frühere Glanzzeiten, als die Umzugsstrecke ab der Kreuzung Aichhalder/Sulgauer Straße losging. Zum 80. Geburtstag der Sulgener Zunft wurde vorsorglich die Aufstellung von der Wittum- in die Rottweiler Straße verlegt. Angeführt vom Wagen der Elferräte gab dahinter die Stadtmusik das Marschtempo vor, das jedoch schon nach der dritten Gruppe ins Stocken geriet.

Mit Stroh bewaffnet spähten die Falkenhexen nach Opfern aus. Mit Kanonenschlägen gaben die „Jungxellen“ das Zeichen für das Lanzenstechen hoch zu Ross. Den weiten Weg aus Karlsruhe haben die Kunglhexe Linkene auf sich genommen, um zu gratulieren. An die Streiche von Max und Moritz erinnerten die Wagenbauer des Radfahrervereins Edelweiß.

„Komm, hol’ das Lasso raus“ dröhnte es bei den Ringern des AB Aichhalden aus den Lautsprecherboxen. Das ließen sich die Winnetous und Old Shatterhands nicht zweimal sagen. Das Männerballett der Narrenzunft Sulgen präsentierte nicht nur die Geburtstagstorte, sondern schenkte eifrig Freibier an die Umzugsbesucher aus.

Die Hof-AG nahm die überdimensionale Hoorig Katz der Talstadt-Zunft buchstäblich an die Leine, um deren Revier etwas einzugrenzen. Die Bäcker der Brotberg-Hexenzunft aus Rötenberg schoben eifrig Umzugsgäste in ihren großen Backofen in der Hoffnung, dass sie hinterher ganz gebacken wieder zurückkommen. Die Kanonenschüsse der Bürgerwehr Peterzell waren für die Rötenberger Hexen jeweils das Zeichen, tot umzufallen.

Wenn’s darum ging, Schabernack zu treiben, machten auch die Eckenmoor-Hexen keine Ausnahme. Die Bohrkompanie der Scheene Bronnerle erwies sich als gewiefte Tiefbauer, die geschwind einen Tunnel um Schramberg herumbohren.

Mit ihrer Pyramide zeigten die Sulgener Berghexen, dass sie außer Leute in Stroh baden auch sportliche Akrobaten sein können. Auf Du und Du waren die Fußballer mit der Jubelzunft und löschten mit ihrer „Feierwehr“ jeden Durstbrand. Den Hästrägern der Gastgeber war es vorbehalten, den Schlusspunkt unter einen historischen Lindwurm im 80. Jahr des Bestehens zu setzen.

Hinterher ging es für den Narrensamen beim Kinderball in der Festhalle nahtlos weiter, wo es für die Auftritte der kleinen Narren viel Beifall gab.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/gallery.schramberg-zweistuendiger-umzug-fuehrt-durch-sulgen.872b2dcf-dfd6-4de0-8adb-a4c964f70c72.html/id/fc59041c-79b1-4ddd-b87e-7887ec756f4e